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Nachteile eines hohen Forderungsbestandes, Teil II von III

9. Februar 2020 | Stefanie Cermak

In Teil I dieses Beitrags hatte ich einen Punkt bisher noch nicht beachtet: Die Rendite oder „Verzinsung“ des eingesetzten Eigenkapitals wird ebenfalls schlechter. Warum das so ist, soll das folgende Beispiel deutlicher machen:

Zwei Situationen.

Bild unter Lizenz von Shutterstock.com verwendet (enciktepstudio)

Vorher:

Der Gewinn eines Unternehmens beträgt 100.000 €

Der Umsatz liegt bei 2.000.000 €

Das eigene Kapital beträgt 1.000.000 €

Vom Umsatz bleiben 5 % als Rendite übrig: (100.000 € Gewinn / 2.000.000 € Umsatz) x 100 = 5 %

Vom eigenen Kapital bleiben 10 % als Rendite übrig: (100.000 € Gewinn / 1.000.000 € eigenes Kapital) x 100 = 10 %

Außerdem dreht sich das Kapital im Hinblick auf den Umsatz 2mal pro Jahr, was banchenübergreifend ein normaler Wert ist: Der Fachausdruck hierfür nennt sich Kapitalumschlag: (2.000.000 € Umsatz / 1.000.000 € eigenes Kapital) x 100 = 2,0

Bild unter Lizenz von Shutterstock.com verwendet (seekeaw rimthong)

Nachher sieht es so aus:

Der Gewinn eines Unternehmens beträgt 100.000 €

Der Umsatz liegt bei 2.000.000 €

Das eigene Kapital beträgt 800.000 € (Das bedeutet, dass sich die Forderungen analog dazu um 200.000 € reduzieren.)

Ich fange wieder mit der Umsatzrendite an. Sie bleibt bei 5 %: (100.000 € Gewinn / 2.000.000 €) x 100 = 5 %

Bei der Rendite, die das eigene Kapital abwirft, sieht es besser aus. Sie steigt von 10 % auf 12,5 %: (100.000 € Gewinn / 800.000 € eigenes Kapital) x 100 = 12,5 %

Und der Kapitalumschlag erhöht sich von 2 auf 2,5 pro Jahr: (2.000.000 € / 800.000 €) x 100 = 2,5. Das ist besser als der branchenübergreifende Durchschnitt.

Der Unternehmer aus meinem Beispiel setzt also weniger eigenes Kapital ein und hat dabei noch eine bessere „Verzinsung“.

In Teil III möchte ich ein abschließendes Beispiel geben. Ein geringerer Bestand an Forderungen hat in diesem Fall zur Folge, dass das Rating für die Vergabe eines Kredites besser ausfällt. Schau mal hier:

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